Category Archives: Bewährte Indikationen

Der Begriff “Bewährte Indikationen” bezeichnet Eigenschaften von homöopathischen Heilmitteln, die sich besonders oft und zuverlässig bei der Behandlung von bestimmten Symptomen bewährt haben.

GELSEMIUM BEI KOPFSCHMERZ – HOMÖOPATHIE STATT CHEMOKEULE

Natürlich muß jeder Kopfschmerz, der öfters auftritt, durch ärztliche Untersuchungen (Augenarzt, Internist, Neurologe) abgeklärt werden, um ernste gesundheitliche Störungen auszuschließen. Ist dies geschehen, bieten homöopathische Heilmittel eine gute Chance, die Kopfschmerzen statt mit herkömmlichen Schmerzmitteln zu lindern und eventuell zu heilen. Stellvertretend für viele andere geeignete homöopathische Arzneimittel bei Kopfschmerzen folgt deshalb hier eine kurze Symptombeschreibung des Arzneimittelbildes von Gelsemium, das aus dem gelben Jasmin gewonnen wird:
Das Heilmittel Gelsemium gilt in der Homöopathie als Hauptmittel bei Kopfschmerzen, die eindeutig bei Wetterwechsel im Frühjahr und Herbst, bei Föhn und schwül- heißem Wetter auftreten. Typisch für die Art des Kopfschmerzes ist ein Druckgefühl um den Kopf, als wäre ein Reif oder ein Band zu fest um den Stirnbereich herum geschnürt. Die Augen sind meist mitbeteiligt:die Augen sind trüb oder glasig, es kommt zu trübem, verschwommenem oder undeutlichen Sehen. Dazu kann Schwindel auftreten mit Schwanken oder dem Gefühl, gleich zu stürzen. Arme und vor allem die Beine sind schwer, als würden die Muskeln nicht mehr dem Willen gehorchen. Begleitet werden die Kopfschmerzen durch Mattigkeit, Schwäche und der Unfähigkeit, sich zu konzentrieren. Geistige Anstrengung verstärkt vielmehr die Kopfschmerzen. Gleichzeitig verändert sich die Stimmung in Richtung Gereiztheit oder der Furcht vor Mißerfolg, beispielsweise bei einer Prüfung oder bei einer geschäftlichen Präsentation zu versagen.
Auch für homöopathische Arzneimittel gilt: tritt der Kopfschmerz extrem selten auf, kann eine Selbstbehandlung versucht werden. In allen anderen Fällen sollte in einer ausführlichen Anamnese (Erhebung der Krankengeschichte des Patienten) die Mittelwahl nach ganzheitlichen Aspekten durch einen in klassischer Homöopathie erfahrenen Arzt erfolgen.

Tip:
Wetterfühligkeit kann man durch ganzjährliche tägliche Spaziergänge (besser kurz als gar nicht !) und viel Aufenthalt an der frischen Luft abmildern.
Ausreichender Schlaf, ausreichendes Trinken, frisch zubereitete Mahlzeiten mit einem hohen Anteil an Salaten und Gemüse wirken ebenfalls unterstützend.
Alle Bewegungssportarten und Yoga sind bei Kopfschmerzen empfehlenswert, weil sie den Kreislauf stabilisieren.
Außerdem sollte durch ausreichende Erholungszeiten und Beschäftigung mit einem Hobby dem Kopf erlaubt werden, auch einfach mal „ das Gehirn abzuschalten“.

Ledum

Das homöopathische Heilmittel Ledum stammt von einer Pflanze, dem Sumpfporst, Ledum pallustre, die zu den Heidekrautgewächsen gehört. Der immergrüne Porst, ein stark duftender, bis 1,5 m hoher Strauch, wächst in Hochmooren und moorigen Wäldern im Norden von Europa, Asien und Amerika. Wegen seines starken Duftes wird auch “Wilder Rosmarin” genannt.  Als  “Mottenkraut” wird er bezeichnet, weil er Motten vertreibt.. Seinem Standort verdankt er  den aus dem lateinischen Wort “palus” für Sumpf abgeleiteten zweiten Namensteil.

Bewährt hat sich Ledum bei akuten und infizierten Insektenstichen von Bienen, Wespen, Zecken, Bremsen und Moskitos.  Daneben ist es ein ausgezeichnetes Heilmittel nach Prellungen, beim sogenannten “Veilchen”, am Auge und langanhaltenden blauen oder schwärzlichenVerfärbungen nach Verletzungen. Es besteht eine starke Anschwellung in der Umgebung der Einstichstelle, eine fleckige Verfärbung und Kälte der verletzten Stelle. Diese Kälte wird einerseits subjektiv innerlich wahrgenommen und ist andererseits auch äußerlich objektivierbar.Die Schmerzen werden schlimmer durch Wärme, besser durch kalte Umschläge.

Arme und Beine sind eher kalt, aber Zudecken und die Bettwärme sind unerträglich. Verschlechterung der Beschwerden durch Wärme allgemein und nachts.
Die Beschwerden verschlechtern sich auch deutlich durch zu viel Alkohol.Sie bessern sich in der  Kälte und durch kalte Anwendungen. Die Beschwerden treten  manchmal diagonal links oben und rechts unten auf, oft  wandern sie am Körper von unten nach oben.
Zusätzlich entsteht durch die Verletzung der Wunsch nach Alleinsein. Der Verletzte will keine Gesellschaft, sondern lieber alleine sein. Dabei ist er  mit seinen Mitmenschen  unzufrieden, empfindet manchmal sogar Furcht vor Menschen oder Haßgefühle gegen sie. Diese Gefühle werden verständlich, wenn man an die besondere Beziehung von Ledum zur Heilung von Prellungen und Schwellungen am Auge denkt. Das “Veilchen” entsteht leider allzuoft durch Schäge oder Faushiebe. Statt Liebe, Mitgefühl und Vertrauen entstehen dann ( hoffentlich nur vorübergehend) leicht Furcht und Haß.

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Apis

Apis ist ein homöopathisches Heilmittel, das aus der Honigbiene, lateinisch Apis mellifica, gewonnen wird.

Warnhinweis: Apis keinesfalls unter der D30 anwenden bei Überempfindlichkeit gegen Bienengift, da sonst Spuren von Bienengift zu schweren, lebensbedrohlichen Reaktionen führen können!

Vorbemerkung:
Wendet man Apis nach einem Bienenstich an, behandelt man nicht homöopathisch, sondern isopathisch, weil das Heilmittel nicht ein ähnliches, vielmehr ein gleichartiges Wirkungsmuster hat wie die auftretenden Symptome. Der Begriff „Homöopathie“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet “Ähnliches mit Ähnlichem heilen“ „Isopathie“ bedeutet „Gleiches mit Gleichem heilen“.

Arzneimittelbild:
Es lindert sehr zuverlässig Schmerzen und Schwellungen nach Insektenstichen, die von Wespen, Hornissen oder Bienen stammen.
Typisch ist der plötzlich einsetzende, stechende, schießende Schmerz, gefolgt von einer wäßrigen, blaßroten Schwellung der Einstichstelle.
Gleichzeitig entsteht eine extreme Berührungsempfindlichkeit, Ruhelosigkeit und Reizbarkeit.
Darüber hinaus entwickelt sich oft eine vorübergehende Ungeschicklichkeit, Gegenstände fallen aus der Hand.
Vorstellbar wird diese Symptomkombination des Arzneimittelbildes von Apis, wenn man sich die Situation nach einem Bienenstich vergegenwärtigt: Der Gestochene schreit, springt auf, läßt dabei sein Glas fallen. Die Umgebung beginnt sofort zu fragen, zu helfen und zu handeln: „Laß mal sehen!“ „Ist da ein Stachel drin, sollen wir ihn mit einer Pinzette herausziehen?“ Der Betroffene wiederum entgegnet: „Nein, laß mich!“ Dann kommen die Vorschläge: Sollen wir eine Zwiebel, oder lieber essigsaure Tonerde oder doch eine antihistaminhaltige Salbe holen?“ Weiter Vorschläge folgen: „Das Gift aussaugen, einen blauen Kreis mit einem Kuli um die Stichstelle ziehen, mit Eis kühlen…“

Die Beschwerden verschlechtern sich in warmen und geschlossenen Räumen.
Besserung durch Kälte, feucht-kalte Umschläge und Waschen mit kaltem Wasser.
Meist werden die Beschwerden von einer stark ausgeprägten Durstlosigkeit begleitet.
Tip:
Vorbeugen ist besser als heilen.
Will man von Bienen und Wespen unbehelligt auf dem Balkon oder der Terrasse frischen Obstkuchen genießen oder im Garten grillen, kann man Bienen und Wespen gut mit einer Blumenspritze abwehren.
Sind erst die ersten 5 bis 7 Kundschafter in den Sprühregen geraten, wird die potentielle Nahrungsquelle vermutlich als zu naß, deshalb ungeeignet bewertet und einige Zeit von anderen Insekten des gleichen Stammes nicht mehr angeflogen.

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Insektenstiche homöopathisch behandeln

Folgen von Insektenstichen kann man sehr oft selbst behandeln; nur in den selteneren Fällen, wo es zu einer Entzündung oder gar allergischen Symptomen mit starker Schwellungen, Kreislaufbeschwerden und Luftnot kommt, ist unbedingt eine rasche ärztliche Behandlung nötig.

Auch bei den Insektenstichen, die zuerst harmlos und fast unbemerkt verliefen, wo aber nach ein bis zwei Tagen eine lokale Rötung, Überwärmung und Schmerzen bei Bewegung und Belastung entstehen, muß ein Arzt aufgesucht werden.  Rot-lila-bläuliche verfärbte Streifen bedeuten in der Regel keine Blutvergiftung, wie oft von Laien befürchtet wird, sondern deuten eher auf eine Lymphadenitis ( Lymphbahnentzündung ) hin, die sich aus einem Erysipel, der Wundrose entwickeln kann. Diese bakteriellen Infektionen erfordern die fachkundige ärztliche Behandlung.

Ebenso sollte nach jedem Zeckenstich, der sich um die Einstichstelle herum rötet oder entzündet, ein Arzt konsultiert werden. Dies gilt auch, wenn nach einem Zeckenbiß Kopfschmerzen, grippeartige  oder Erkältungsbeschwerden auftreten. Zecken, die FSME und Borreliose übertragen, gibt es in Süddeutschland häufiger als im Norden. Bei entsprechendem Verdacht sollte  eine eingehende schulmedizinische Diagnostik erfolgen. An erster Stelle steht dann die schulmedizinische Behandlung mit den entsprechenden Antibiotika. Homöopathische Mittel können dann von erfahrenen, homöopathisch arbeitenden Ärzten adjuvant eingesetzt werden, um die Heilung zu beschleunigen.

Die Serie beginnt mit dem Mittel APIS. In den nächsten Tagen folgen die Mittelbeschreibungen von LEDUM und Silicea.

Tip:

Bei leichten Entzündungszeichen helfen oft Ruhe und Schonung, Vermeiden von  Kaffee, Alkohol und Zigaretten und ausreichender Schlaf. Dadurch “repariert” der Körper selbst die lädierte Stelle, die Immunabwehr kann ihre Arbeit optimal erledigen und die eingedrungenen Krankheitserreger (Schmutz, Bakterien, Viren) unschädlich machen.

Unterstützend ist ein Verband mit Rivanol-Lösung. Diese Lösung wirkt sehr gut entzündungshemmend, hinterläßt aber auf der Wäsche stark färbende gelbe Flecken.

Euphrasia – Augentrost

Die Wiesenpflanze heißt in Frankreich auch „casse lunette“, was soviel bedeutet wie „Brillen-Bruch“, weil es bei Augenbeschwerden und Sehschwäche angeblich jede Brille überflüssig macht.
Die homöopathische Heilwirkung bei allergischen Augenbeschwerden entfaltet sich dann, wenn die Augen geschwollen sind, die Tränen oder das schleimige Sekret scharf sind.
Die Augen brennen, schmerzen, sind geschwollen und jucken, als ob ein Sandkorn im Auge wäre.
Auch die Lidränder sind verklebt, gerötet, geschwollen und jucken.
Die Nase läuft, doch ist das Sekret mild.

Verschlimmert oder ausgelöst werden die Augenbeschwerden durch Sonnenlicht, Fremdkörper oder Augenverletzungen, durch Wind und beim Husten.
Besserung im Freien, aber auch durch Blinzeln, Augenwischen, Hinlegen und Dunkelheit.