Auch wenn wir sie nicht Mudras nennen, so sind heilende und energetisierende Handbewegungen in der Medizin für uns alle selbstverständlich.
Sie werden oft unbewußt ganz automatisch zur Unterstützung bei der Behandlung von Patienten eingesetzt:
Während ich als Ärztin in der Chirurgie arbeitete, legte ich spontan Verletzten oder frisch operierten Menschen meine linke Hand auf ihre rechte Schulter, wenn sie Verletzungen, einen Unfallschock, Schmerzen oder Angst vor der Behandlung hatten. Dieses Verhalten beobachtete ich auch bei vielen Krankenschwestern, Pflegern und bei meinen Kollegen. Die Patienten atmeten dadurch gleichmäßiger, wirkten ruhiger und zuversichtlicher, wieder gesund zu werden. Oft huschte sogar ein kurzes Lächeln über ihr Gesicht.
Bei Pruritus (Juckreiz) infolge von Allergien, Neurodermitis, Haut- und Lebererkrankungen haben sich in meiner Praxis für Patienten folgende Fingerbewegungen bewährt:
Sanft 60 Sekunden lang mit dem rechten Daumen die Fingerbeuge des rechten Kleinfingers am Übergang zur Handinnenfläche reiben, danach das gleiche Vorgehen mit der linken Hand mehrmals täglich wiederholen. Natürlich können Mütter ihre Kinder ab dem Säuglingsalter damit behandeln.
Bei Streß, Ängsten, vor Prüfungen und wichtigen beruflichen Präsentationen empfehle ich meinen Patienten zur Selbstberuhigung folgende Handstellungen:
Im Stehen: eine Hand flach mit den Fingern schräg nach oben gerichtet auf das Brustbein legen und drei langsame, vollständige Atemzüge machen.
Im Sitzen: (auch bei Konzentrationsstörungen während anstrengender Konferenzen) Beide Hände flach auf die Oberschenkel legen, ruhig und geräuschlos drei tiefe Atemzüge machen; dabei sollte die Einatmung 2-3 Sekunden und die Ausatmung 4-6 Sekunden dauern.
Interessante Methode, davon habe ich bis jetzt noch etwas gehört, werde mich wohl mal informieren deswegen.