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Asthma und Husten – Homöopathische Behandlung mit Drosera

Bei Keuchhusten ist Drosera, das aus einer fleischfressenden Pflanze, dem Sonnentau gewonnen wird, eines der wichtigsten homöopathischen Heilmittel.

Drosera heilt neben Keuchhusten  auch Asthma, wenn der Husten vom Kehlkopf ausgeht, als ob ein Krümel oder ein Fremdkörper im Kehlkopf stecken würde, der Husten krampfhaft ist, oder die Hustenanfälle keuchhustenähnlich verlaufen und mit Würgen und Erbrechen enden. Typisch ist ein tiefklingender, hohler, bellender Husten, der die Stimme tief, heiser und tonlos werden läßt. Wenn die Hustenanfälle bei Wärme, beim Hinlegen und nach Mitternacht schlimmer werden, kann Drosera angezeigt sein. Anders als bei Bryonia, wo der Kranke die Hände an das Brustbein hält, um den Schmerz beim Husten zu unterdrücken, hält sich der Drosera-Kranke mit beiden Händen den Brustkorb im unteren Bereich oder legt die Hände an den Kehlkopf oder in die Magengegend. Drosera hilft besonders dann, wenn der Kranke durch den Infekt unruhig und  eigensinnig wird oder sogar dazu neigt, mißtrauisch zu sein. Oft bestehen neben dem Husten noch Schmerzen in den Gelenken, vor allem an den Schultern und in den Hüften. Besonders passend ist es für ängstliche Kinder mit Verhaltensstörungen und Husten.

Natürlich gibt es eine Vielzahl von geeigneten homöopathischen Medikamenten, die in einer sorgfältigen Erhebung der Krankengeschichte individuell für den Patienten vom Arzt ausgewählt werden.

 

Homöopathische Behandlung bei Husten

Individuelle Symptome, beispielsweise wann im Tagesverlauf und in welcher Art der Husten auftritt, sind für die homöopathische Arzneimittelwahl wichtig und führen oft zu einer schnelleren Linderung des Hustens als stereotyp verordnete schulmedizinische Mittel wie Schleimlöser, Hustenblocker, Bronchodilatatoren, Antibiotika oder Kortison.

Die homöopathische Diagnose berücksichtigt bei Husten neben der gründlichen körperlichen Untersuchung von Lunge, Ohren, Mund und Rachenraum auch Modalitäten und Allgemeinsymptome der erkrankten Person: ist der Husten tags oder nachts schlimmer, wird er im Freien oder im warmen Zimmer besser, löst sich der Schleim leicht oder sehr schwer, welche Konsistenz und Farbe hat der Schleim? Handelt es sich um einen trockenen, bellenden Husten oder ist der Husten mit pfeifender oder rasselnder Atmung verbunden? Kommt es nur zu einem einzelnen Hustenstoß oder treten  Hustenanfälle auf, und sind diese eher selten oder häufig, sind sie schmerzhaft oder schmerzlos? Wo scheint der Husten zu beginnen, kommt er aus dem Kehlkopf, den oberen Lungenabschnitten oder kommt er von ganz tief unten aus der Lunge? Friert oder schwitzt der Kranke, hat er Durst oder ist er eher durstlos, will er nur Ruhe haben oder möchte er sich lieber bewegen und ist ruhelos? Ist er ruhig, weinerlich, gereizt?

Aus diesen und anderen individuell auftretenden Beschwerden ergibt sich das persönliche Krankheitsbild, dieses wird mit dem Wirkungsprofil des homöopathischen Arzneimittels, dem sogenannten Arzneimittelbild, verglichen und bei größtmöglicher Übereinstimmung zur Behandlung eingesetzt.

Eine Vielzahl von homöopathischen Heilmitteln, wie Bryonia, Drosera, Hyoscyamus, Ipecacuanha, Rumex, Spongia können zunächst symptombezogen bei leichten Beschwerden zur Linderung des Hustens eingesetzt werden, wenn das Arzneimittelbild mit dem Krankheitsbild weitgehend übereinstimmt.

 

 

Bryonia alba bei Grippe

Das homöopathische Mittel wird aus der Wurzel der weißen Zaunrübe kurz vor der Blüte hergestellt.

Es heilt grippale Infekte und rheumatische Beschwerden, wenn das Fieber morgens beginnt, der Kranke ganz still liegen und nicht angesprochen werden will.

Der Infekt macht ihn schwierig, ärgerlich und reizbar, eben unbequem. Er weiß selbst nicht, was er will! Obwohl jede Bewegung stechend schmerzt und die Gelenke schmerzhaft und geschwollen sein können, möchte er trotz starker Grippebeschwerden zur Arbeit gehen, Hausfrauen wollen kochen, waschen, saubermachen und bügeln, obwohl sie Kopfschmerzen haben, der Atem so schmerzhaft ist und sie sich beim Husten den Kopf oder die Brust halten müssen. Typisch ist dabei ein stechender Schmerz hinter dem Brustbein. Die Lippen sind sehr trocken, sie haben viel Durst auf kalte Getränke und trinken sehr oft und in langen Zügen.

Bryonia heilt alle Beschwerden dann besonders gut, wenn diese mit einer Angst vor Armut oder zu verarmen verbunden sind und zu geizigem Verhalten sich selbst den Angehörigen gegenüber führt.

ARUM TRIPHYLLUM – WENN DIE STIMME VERSAGT

Der dreiblättrige Aronstab stammt aus Nordamerika und ist dort unter dem Namen Indianerrübe bekannt, weil die getrockneten Wurzelknollen von den Indianern als Nahrungsmittel genutzt wurden. Synonym wird die lateinische Bezeichnung Arisaema triphyllum für die 15- 30 cm hohe Pflanze verwendet, die in Staudengärtnereien unter dem Namen Dreiblatt-Feuerkolben bekannt ist.

Die Aronstabgewächse oder Araceae besteht aus etwa 1800 Arten, von denen viele in den Tropen als Nutzpflanzen kultiviert werden und Blattgemüse, Früchte und stärkespeichernde Knollen liefern und bei uns vor allem als Zierpflanzen  wie die Zimmerkalla, Dieffenbachie und Flamingoblume bekannt sind. Der gefleckte Aronstab (Arum maculatum) mit tütenförmigen Hüllblatt und seinen roten Beeren an einem Stiel wächst bei uns im Wald und ist äußerst giftig.

 

Die meisten der Aronstabgewächse enthalten im frischen Zustand Toxine und lösen immer sehr ähnliche Vergiftungserscheinungen aus. Bei bloßem Hautkontakt oder auch nach dem Verzehr frischer, roher Pflanzenteile kommt es zu Reizerscheinungen an der Haut und an den Schleimhäuten. Neben Juckreiz und Brennen können Entzündungen mit Blasenbildung auftreten. Zusätzlich entwickeln sich Schwellungen im Nasen- Rachenraum, Zungenbrennen, Heiserkeit und vermehrter Speichelfluß. Schwerere Vergiftungen führen zu Magen- Darm- Beschwerden mit Erbrechen, Blutungen und Krämpfen.

Nach wiederholtem Pflanzenkontakt entwickeln sich bei Floristen und Pflanzenzüchtern oft allergische Reaktionen, wie Kontaktdermatitis, Heuschnupfen und Asthma.

 

Die hautreizenden und toxischen Wirkungen werden durch Scharfstoffe wie das bittere Saponin und Coniin hervorgerufen. Mit scharfen, giftigen Nadeln aus Calcium –Oxalat, den Raphiden, die in großen Mengen in speziellen „Schießzellen“ gespeichert werden, werden dann bei Pflanzenkontakt die Giftstoffe ähnlich wie mit einer Spritze in die Haut und in die Schleimhäute „injiziert“.

 

Das homöopathische Mittel Arum triphyllum ist dafür bekannt, daß es

Schnupfen und Heiserkeit heilt, die durch Überanstrengung der Stimme verursacht werden.  Dies gilt für alle Berufsgruppen, die viel sprechen oder singen müssen: Politiker, Geistliche, Lehrer, Schauspieler und Sänger können ebenso wie Manager, Professoren und Teamleiter „ein Lied davon singen“, wenn die Stimme bei einem wichtigen Termin versagt.

Die Stimmirritation kann einerseits durch kalten Wind ausgelöst sein, andererseits führt aber auch die Aufregung vor der geplanten Rede, dem Auftritt, Konzert, der bevorstehenden Präsentation oder Diskussion zu Heiserkeit bis hin zu völligem Stimmverlust, der Aphonie. Typisch ist auch, daß die Stimme sehr veränderlich ist: plötzlich kommen die Sätze, die doch laut und klar gesagt werden wollten,  nur noch piepsig oder heiser heraus. Oder die Stimme schwankt zwischen hohen und tiefen Tönen, einzelne Worte sind kaum hörbar, weil die Stimme versagt, oder die Stimme wirkt gebrochen.

Zu allem Überfluß entsteht noch ein akuter Schnupfen mit wäßrigem, wund machenden Sekret, die Nase ist entzündet und verstopft, man muß durch den Mund atmen. Unwillkürlich zupft man an der wunden Nase und den trockenen, rissigen Lippen (bis sie bluten). Ein nervender Kitzelhusten, der durch den Schleim in der Luftröhre stammt, schmerzt so, daß man sich beim Husten vor Schmerz unwillkürlich an den Hals greift.

Auch die Augen können lichtempfindlich werden und tränen, das linke Oberlid zuckt eventuell leicht.

Zu den Beschwerden gesellen sich Kopfschmerzen, Benommenheit und die Konzentration. Zuhören und zu verstehen was andere sagen, fällt schwer. Auch der eigene Gedankengang scheint verschwunden, die Melodie, die geplanten Worte und Sätze sind vergessen. Am liebsten würde man weggehen, einfach der Situation entfliehen. Stattdessen ertappt man sich, wie man an den Nägeln kaut.

 

Selbstbehandlung in akuten Situationen:

Arum triphyllum D12 Globuli, anfangs halbstündlich 5 Globuli  lutschen, danach auf 1 bis 2 stündige Intervalle übergehen. Sofort die Mitteleinnahme beenden, wenn sich die Symptome gebessert haben.

 

Behandlung bei chronischer Heiserkeit, Heuschnupfen, Kontaktdermatitis und Asthma:

Zu Beginn ist immer eine fach- und allgemeinärztliche Untersuchung erforderlich. Die homöopathische Therapie ist bei einem erfahrenen Arzt für klassische Homöopathie zu empfehlen, da es neben Arum triphyllum eine große Auswahl an homöopathischen Heilmitteln zur Linderung und evtl. Ausheilung der chronischen Kranheitssymptome gibt.

 

Dulcamara – wenn feuchtkaltes Wetter krank macht

Das homöopathische Heilmittel Dulcamara wird aus einer Pflanze gewonnen, dem bittersüßen Nachtschatten. Die  roten Beeren des Strauchs sind giftig, schon sechs bis acht Beeren können bei Kindern Vergiftungserscheinigungen hervorrufen. Bei leichten Vergiftungsfällen kommt es zu Kratzen in Mund und Rachen, dann treten  Magen-Darm-Beschwerden mit  Erbrechen und Durchfall auf.

Das homöopathische Heilmitttel Dulcamara hat sich in der Heilung von Krankheitsbeschwerden bewährt, die eindeutig mit einer Wetterverschlechterung zusammenhängen oder durch  plötzlich eintretende Kälte oder Feuchtigkeit ausgelöst wurden. Besonders günstig werden alle Beschwerden beeinflußt, die im Herbst durch den Wechsel von warmen Tagen und kühl – feuchten Nächten auftreten. Doch ebenso können Klimaanlagen der Krankheitsauslöser sein oder der abrupte Wechsel, wenn nach einer Urlaubsreise im Urlaubsland noch sehr warme Temperaturen herschten, es zu Hause aber deutlich kälter und feuchter ist. Feuchte Souterrain-Wohnungen, das Arbeiten in Kühlhäusern und in Wäschereien kommen als Krankheitsauslöser ebenso in Frage wie das einfache Naßwerden der Füße bei Regenwetter, die Unterkühlung durch Baden oder Waten in kaltem Wasser.

Dabei heilt Dulcamara ein sehr breites Spektrum an Erkältungskrankheiten: rheumatische Beschwerden, die mit Schmerzen und gleichzeitigem Kältegefühl der betroffenen Körperteile einhergehen, wie ein “Hexenschuß”, der sich als ein steifer Hals, als Rückenschmerzen, oder als Ischialgie äußern kann.

Die Nase ist bei feuchtem Wetter chronisch verstopft, trocken. Der akute Schnupfen beginnt mit Niesen, dann ist die Nase anfangs oft trocken,  manchmal mit blutigen Krusten, bis gelber, dicker, Schleim oder ein wässriges Sekret zu fließen beginnt. Die Beschwerden bessern sich an der frischen Luft, etwa durchs Warmwerden beim Gehen.

Der Mund ist trocken, mit einem faden Geschmack. Die Halsschmerzen sind drückend, mit Wärmegefühl verbunden, zäher Schleim muß dauernd herausgeräuspert werden, damit das Halskratzen nachläßt. Die Stimme ist rauh und heiser. Gleichzeitig können die Hals- und Nackenlymphknoten derb und geschwollen sein. 

Der Appetit kann gut oder sogar gesteigert sein, manchmal begleiten jedoch ein Drücken in der Magengegend, Erbrechen, krampfartige Bauchschmerzen und Durchfall die Erkältungsbeschwerden.

Zusätzlich können Blasenbeschwerden mit ständigem Harndrang oder auch Harnverhalt mit unwillkürlichem Harnabgang auftreten.

Insgesamt besteht ein Krankheitsgefühl, sich erkältet zu haben, das mit Frösteln, deutlicher Schwäche, Abgeschlagenheit und Kopfschmerzen verbunden ist.

Tip:

Gehen Sie zur Vorbeugung von Erkältungen täglich in der Mittagszeit oder bei Tageslicht 30 Minuten bis 1 Stunde spazieren. Treiben Sie auch im Herbst und Winter im Freien Sport.  Durch den Aufenthalt im Freien wird gewährleistet, daß  Ihr Körper gerade in der dunklen Jahreszeit ausreichend Vitamin D bilden kann. 

Bei länger bestehender Abgeschlagenheit und Erkältungssymptomen ist stest eine gründliche ärztliche Untersuchung nötig. Dabei sollten neben der körperlichen Untersuchung auch Labordaten kontrolliert werden. Insbesondere eine Virusinfektion mit dem Eppstein-Barr Virus, das sogenannte Pfeiffersche Drüsenfieber, kann langanhaltende “grippale” Symptome verursachen, die mit starker Abgeschalgenheit verbunden sind.