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20. Oktober 2009 Die verrückten Tauben

1948 startete der amerikanische Verhaltensforscher Professor B. Skinner an der Harvard Universität einen der berühmtesten Tierversuche: Er sperrte Tauben in einen Käfig, in den alle 15 Sekunden automatisch Futter gekippt wurde.

Nach kurzer Zeit schienen die Tauben an schweren Verhaltensstörungen zu leiden. Eine Taube schlug immerzu ihre Flügel, die andere tanzte herum, eine Taube schüttelte ihren Kopf, wieder eine andere pickte ununterbrochen am Gitter. Sie schienen vollkommen verrückt, wie in einer Tierklinik für Psychatrie.

Der Forscher entdeckte, daß die Tauben gelernt hatten, genau die Bewegung auszuführen, die sie gemacht hatten, als das Futter kam.

Die Tauben waren abergläubisch! Sie verknüpften zwei völlig unabhängige, jedoch gleichzeitig ablaufende Faktoren nach der scheinbaren Logik: Weil ich gerade mit dem Flügel geschlagen habe, ist Futter gekommen.

Und wir Menschen? Auch wir versuchen, Zusammenhänge zwischen unabhängigen Geschehnissen zu suchen und diese zu verknüpfen.

Aber Du bist doch nicht etwa abergläubisch?