Manche Menschen schlafen wie ein Murmeltier, doch fast jeder hat schon einmal schlecht geschlafen oder gar eine schlaflose Nacht verbracht.
Dafür gibt es ganz unterschiedliche Gründe:
Vorfreude und gespannte Aufregung vor einem Fest, einer Reise oder einem anderen angenehmen Ereignis können Schlaflosigkeit verursachen.
Doch auch Schmerzen, chronische Erkrankungen, Überarbeitung mit Erschöpfungszuständen, Sorgen und ungelöste Konflikte, Folgen von Infekten, Medikamenten- und Drogenmißbrauch können zu Schlafstörungen führen.
Coffea, das homöopathisch zubereitete Heilmittel aus ungerösteten Kaffeebohnen, bringt den Schlaf in den Fällen zurück, in denen eine große Geräuschempfindlichkeit besteht, wobei Geräusche wie das Öffnen einer Tür als schmerzhaft empfunden werden und sogar Geräusche, die gar nicht existieren, gehört werden können. Die nervöse Erregung kann mit Kopf- und Nervenschmerzen und Muskelzuckungen einhergehen. Lebhafte Ideen und ein beständiger Gedankenandrang, der nicht zu stoppen ist, verhindern den Schlaf komplett in der ganzen Nacht.
Oft beruhen diese Schlafstörungen auch auf einem zu großen Kaffeegenuß. Der Verzicht auf Kaffee, Schwarztee und andere koffeinhaltige Getränke für einige Tage reguliert den Schlaf meist wieder ein.
Avena sativa wird aus frischen, blühenden Haferpflanzen hergestellt. Es hilft bei Schlafstörungen, wenn nach erschöpfenden Erkrankungen Schwäche, Erschöpfung, Nervosität und Müdigkeit zurückbleiben und den Schlaf verhindern. Doch auch ein „Zuviel“ an beruflicher Belastung und Hausarbeit, an geistiger Anstrengung während des Studiums oder bei der Planung von beruflichen Projekten und ständiger intellektueller Höchstleistung kann zu Konzentrationsstörungen mit Schlafstörungen führen. Ebenso reguliert das homöopathische Heilmittel Avena sativa Gemütszustände ein, die sowohl mit Trägheit, Schwerfälligkeit und Stumpfsinn, als auch mit Unruhezuständen verbunden sind und durch erhöhten Streß, Alkohol-, Medikamenten oder Drogenkonsum ausgelöst worden sein können.
Passiflora wird aus den frischen, im Mai gesammelten Blättern der Passionsblume gewonnen. Die homöopathische Heilkraft von Passiflora entfaltet sich bei Schlafstörungen mit unruhigem Schlaf, die durch Überarbeitung bei eher langweiliger und monotoner Arbeit entstanden sind. Die Schlafstörung ist oft mit heftigen Kopfschmerzen verbunden, wobei der Eindruck besteht, das Schädeldach würde sich vom Kopf abheben.
Passiflora hilft auch bei Zahnungsbeschwerden von Kindern, die vor Schmerzen schreien, psychisch und motorisch unruhig sind, immer wieder aus dem Schlaf erwachen und aus dem Bett heraus wollen.
Valeriana stammt aus der Wurzel des echten Arzneibaldrians, die im Herbst gesammelt wird.
Das homöopathische Arzneimittel wirkt bei Schlaflosigkeit, die auf Reisen oder Geschäftsreisen auftreten, da es gleichzeitig ein Gefühl von Heimweh und das Verlangen, nach Hause zu gehen, beruhigt.
Doch vor allem hilft Valeriana Kindern, die abends unruhig werden, sich vor der Dunkelheit, vor dem Alleinsein und vor Geistern fürchten und deshalb nicht schlafen können oder aus dem Schlaf heraus aus einem Alptraum und mit Schrecken (Pavor nocturnus) erwachen. Sie wollen nicht angefaßt werden, können sich nicht richtig orientieren und meinen, sie wären nicht zu Hause.
Auch Erwachsene haben Angst in der Dunkelheit, der Endruck einer Gefahr oder das Gefühl von Verzweiflung verhindern den Schlaf. Dabei ändert sich die Stimmung abends in der Ruhe zu mürrischer Reizbarkeit und nervöser Erregung. Zittern mit Muskelzucken, Krämpfe in den Händen und Füße verhindern das Einschlafen. Dazu kommen Herzklopfen, Atembeschleunigung und Kloßgefühl. Die Überempfindlichkeit aller Sinne und Unruhe wird durch Bewegung, Aufstehen aus dem Bett und Umhergehen gebessert.
Passiflora wirkt besonders zuverlässig, wenn diese Schlafstörungen vor Mitternacht auftreten, mit Stimmungsschwankungen und mit der Neigung zu Kreislaufbeschwerden bis hin zu Ohnmachtsanfällen einhergehen.
Natürlich gibt es noch viele weitere homöopathische Heilmittel gegen Schlafstörungen, die obengenannten stellen nur eine kleine Auswahl aus dem reichhaltigen Arzneischatz dar.
Wichtig:
Chronische Schlaflosigkeit (Insomnie) sollte nie selbst behandelt werden, sondern immer Anlaß zu einer gründlichen ärztlichen Untersuchung sein, da chronische Erkrankungen wie beispielsweise Herzerkrankungen, Stoffwechselerkrankungen, Schilddrüsenerkrankungen, Eisenmangelanämie und Depressionen verschiedene Formen von Schlafstörungen hervorrufen können.