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Klassische Homöopathie bei Schlafstörungen von Säuglingen und Kindern

Als sanfte Heilmethode  können homöopathische Medikamente den gestörten Schlaf-Wach-Rhythmus bei Babys und Kindern einregulieren und so wieder einen gesunden Schlaf herbeiführen.

Während der homöopathischen Erstanamnese erstellt der dafür spezialisierte Arzt ein individuelles „Profil“ der Schlafstörung, er berücksichtigt aber auch das Gesamtverhalten und die Konstitution des Kindes. Er stellt unter anderem beiden Eltern beispielsweise folgende Fragen:

·        Wann hat die Schlafstörung des Kindes begonnen?

·        Wie tritt sie auf?

·        Wann erwacht das Kind?

·        Wie verhält sich das Kind im Allgemeinen?

·        Ist das Kind tagsüber eher ruhig oder sehr lebhaft?

·        Welche Vorlieben hat es?

·        Wie sind Schwangerschaft und Geburt verlaufen?

 

Die im folgenden genannten homöopathischen Medikamente sollen nur das Potential der homöopathischen Behandlungsmöglichkeit verdeutlichen, natürlich gibt es viele weitere Mittel bei den nachfolgend aufgeführten Fallbeispielen, die beim einzelnen Kind sorgfältig differenziert werden müssen!

 

Borax:

Bei Neugeborenen, die gleich nach der Geburt nicht schlafen können und in dem Moment zu Weinen beginnen, in dem sie ins Bettchen gelegt werden. Sie schreien im Schlaf auf oder erwachen durch leise Geräusche, etwa durch Niesen, erscheinen erschrocken und klammern sich an.

Thuja:

Die Schlafstörung des Kindes beginnt nach einer Impfung oder Desensibilisierungsbehandlung, es erwacht nachts gegen drei Uhr.

Chamomilla:

Das Kind zahnt und will herumgetragen werden oder schläft nur im Auto oder im Stubenwagen, der hin- und hergefahren wird, ein.

Cypripedium:

Mitten in der Nacht erwacht das Kind, erscheint ausgeschlafen, gut gelaunt und will spielen.

 

Zu Beginn einer homöopathischen Therapie müssen Kinder immer sorgfältig von einem Arzt untersucht werden, um ernsthafte Erkrankungen und akute Infekte auszuschließen, die im Säuglings- und Kindesalter oft asymptomatisch verlaufen können, das heißt ohne Entwicklung von Symptomen wie beispielsweise Schmerzen und Fieber.

Schlafstörungen sind keine Bagatellerkrankungen und deshalb

nicht zur Selbstbehandlung durch die Eltern geeignet.

BEI SCHLAFLOSIGKEIT – HOMÖOPATHISCHE THERAPIE MIT KAFFEE, HAFER, PASSIONSBLUME UND BALDRIAN

Manche Menschen schlafen wie ein Murmeltier, doch fast jeder hat schon einmal schlecht geschlafen oder gar eine schlaflose Nacht verbracht.

Dafür gibt es ganz unterschiedliche Gründe:

Vorfreude und gespannte Aufregung vor einem Fest, einer Reise oder einem anderen angenehmen Ereignis können Schlaflosigkeit verursachen.

Doch auch Schmerzen, chronische Erkrankungen, Überarbeitung mit Erschöpfungszuständen, Sorgen und ungelöste Konflikte, Folgen von Infekten, Medikamenten- und Drogenmißbrauch können zu Schlafstörungen führen.

 

Coffea, das homöopathisch zubereitete Heilmittel aus ungerösteten Kaffeebohnen, bringt den Schlaf in den Fällen zurück, in denen eine große Geräuschempfindlichkeit besteht, wobei Geräusche wie das Öffnen einer Tür als schmerzhaft empfunden werden und sogar Geräusche, die gar nicht existieren, gehört werden können. Die nervöse Erregung kann mit Kopf- und Nervenschmerzen und Muskelzuckungen einhergehen. Lebhafte Ideen und ein beständiger Gedankenandrang, der nicht zu stoppen ist, verhindern den Schlaf komplett in der ganzen Nacht.

 

Oft beruhen diese Schlafstörungen auch auf einem zu großen Kaffeegenuß. Der Verzicht auf Kaffee, Schwarztee und andere koffeinhaltige Getränke für einige Tage reguliert den Schlaf meist wieder ein.

 

Avena sativa wird aus frischen, blühenden Haferpflanzen hergestellt. Es hilft bei Schlafstörungen, wenn nach erschöpfenden Erkrankungen Schwäche, Erschöpfung, Nervosität und Müdigkeit zurückbleiben und den Schlaf verhindern. Doch auch ein „Zuviel“ an beruflicher Belastung und Hausarbeit, an geistiger Anstrengung während des Studiums oder bei der Planung von beruflichen Projekten und ständiger intellektueller Höchstleistung kann zu Konzentrationsstörungen mit Schlafstörungen führen. Ebenso reguliert das homöopathische Heilmittel Avena sativa Gemütszustände ein, die sowohl mit Trägheit, Schwerfälligkeit und Stumpfsinn, als auch mit Unruhezuständen verbunden sind und durch erhöhten Streß, Alkohol-, Medikamenten oder Drogenkonsum ausgelöst worden sein können.

 

Passiflora wird aus den frischen, im Mai gesammelten Blättern der Passionsblume gewonnen. Die homöopathische Heilkraft von Passiflora entfaltet sich bei Schlafstörungen mit unruhigem Schlaf, die durch Überarbeitung bei eher langweiliger und monotoner Arbeit entstanden sind. Die Schlafstörung ist oft mit heftigen Kopfschmerzen verbunden, wobei der Eindruck besteht, das Schädeldach würde sich vom Kopf abheben.

Passiflora hilft auch bei Zahnungsbeschwerden von Kindern, die vor Schmerzen schreien, psychisch und motorisch unruhig sind, immer wieder aus dem Schlaf erwachen und aus dem Bett heraus wollen.

 

Valeriana stammt aus der Wurzel des echten Arzneibaldrians, die im Herbst gesammelt wird.

Das homöopathische Arzneimittel wirkt bei Schlaflosigkeit, die auf Reisen oder Geschäftsreisen auftreten, da es gleichzeitig ein Gefühl von Heimweh und das Verlangen, nach Hause zu gehen, beruhigt.

Doch vor allem hilft Valeriana Kindern, die  abends unruhig werden, sich vor der Dunkelheit, vor dem Alleinsein und vor Geistern fürchten und deshalb nicht schlafen können oder aus dem Schlaf heraus aus einem Alptraum und mit Schrecken (Pavor nocturnus) erwachen. Sie wollen nicht angefaßt werden, können sich nicht richtig orientieren und meinen, sie wären nicht zu Hause.

Auch Erwachsene haben Angst in der Dunkelheit, der Endruck einer Gefahr oder das Gefühl von Verzweiflung verhindern den Schlaf. Dabei ändert sich die Stimmung abends in der Ruhe zu mürrischer Reizbarkeit und nervöser Erregung. Zittern mit Muskelzucken, Krämpfe in den Händen und Füße verhindern das Einschlafen. Dazu kommen Herzklopfen, Atembeschleunigung und Kloßgefühl. Die Überempfindlichkeit aller Sinne und Unruhe wird durch Bewegung, Aufstehen aus dem Bett und Umhergehen gebessert.

Passiflora wirkt besonders zuverlässig, wenn diese Schlafstörungen vor Mitternacht auftreten, mit Stimmungsschwankungen und mit der Neigung zu Kreislaufbeschwerden bis hin zu Ohnmachtsanfällen einhergehen.

 

Natürlich gibt es noch viele weitere homöopathische Heilmittel gegen Schlafstörungen, die obengenannten stellen nur eine kleine Auswahl aus dem reichhaltigen Arzneischatz dar.

 

Wichtig:

Chronische Schlaflosigkeit (Insomnie) sollte nie selbst behandelt werden, sondern immer Anlaß zu einer gründlichen ärztlichen Untersuchung sein, da chronische Erkrankungen wie beispielsweise Herzerkrankungen, Stoffwechselerkrankungen, Schilddrüsenerkrankungen, Eisenmangelanämie und Depressionen verschiedene Formen von Schlafstörungen hervorrufen können.