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Homöopathie bei ADS und ADHS im Erwachsenalter

Oft werden das Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom (ADS) und das Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS) bei Erwachsenen nicht diagnostiziert, weil ADS / ADHS vorwiegend bei Kindern auffällt, die  beim Spielen nicht lange bei der Sache bleiben, die in der Schule vorlaut sind und sich nicht auf eine Aufgabe konzentrieren können, nicht stillsitzen und „herumzappeln“.

Erwachsene kommen oft zufällig zur Diagnose ADS / ADHS. Denn Betroffene können sich sehr wohl bei subjektiv interessanten Tätigkeiten über Stunden auf eine Aufgabe konzentrieren und vergessen dabei Hunger, Durst und Ermüdung.

Durch die Fähigkeit, sich ganz intensiv mit einem Thema auseinandersetzen zu können, scheint es Betroffenen zunächst paradox, daß sie ein Aufmerksamkeitsdefizit – Syndrom haben könnten. Sie denken eher, daß sie zwar intelligent, aber zu dumm fürs Leben oder faul seien  und fühlen sich eher als anders, impulsiv, zu sensibel oder einfach nicht „richtig“. 

 

Ihren übermäßigen Bewegungsdrang, den sie als innere Unruhe empfinden können, halten sie durch Aktivitäten, Sport oder innere Muskelanspannung unter Kontrolle. Phasenweise kommt es dann oft auch zu Leistungs-Blockaden, Herumsitzen, Langeweile, stundenlangem Surfen im Internet, Gefühlen von Frust, Versagensängsten und niedrigem Selbstwertgefühl, das wiederum in übersteigerte Erwartungen an sich selbst und seine eigenen Leistungen wechseln kann. (Hyper- und Hypo-Aktivitäten).

 

 

Im Gegensatz zu Kindern haben  Erwachsene mit ADS / ADHS meist wirksame Strategien entwickelt, um ihre Unaufmerksamkeit bei Routineaufgaben als „verpeilt Sein“ zu tarnen und ihre Vergeßlichkeit als Ablenkung durch wichtigere Aufgaben zu bezeichnen (“zerstreuter Professor vergißt Handy, Aktentasche und Schirm“).

Auch wenn sich die Symptome in aller Regel bei Erwachsenen abschwächen, kann ADS / ADHS  durch die extreme Anspannung und Rastlosigkeit zu Überaktivität in Beruf, im Sport und im Freizeitverhalten verleiten. Mögliche Folgen sind permanente Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Konzentrations- und Energiemangel bis hin zum Burn-Out-Syndrom, gesteigerte Reizbarkeit, latente Aggressivität oder gehemmte Durchsetzungsfähigkeit und depressive Verstimmungen.

 

Weitere Anzeichen für ADS / ADHS ist ein durch Dauerstreß geschwächtes Immunsystem; dies kann zu chronischen Infekten führen.

Mögliche psychosomatische Beschwerden sind Haut- und Schleimhautprobleme, Herz-Kreislauferkrankungen, Schwindel, Störung der Magen-Darm-Funktion, chronische Muskel-, Gelenk- und Wirbelsäulenschmerzen.

 

Die homöopathische Therapie ist bei ADS / ADHS eine individuelle, ganzheitliche Behandlungsstrategie, die über die Behandlung einzelner Krankheitssymptome hinausgeht. Der ganzheitliche Ansatz der Homöopathie geht vielmehr von einem multifaktoriellen Krankheitsgeschehen aus, das bei den Betroffenen in unterschiedlichen Bereichen verschieden stark ausgeprägt sein kann.

Standardisierte homöopatische Komplexmittel (mehrere homöopathische Arzneimittel in fixer Kombination) reichen in der Regel nicht aus, um eine wesentliche Besserung herbeizuführen. Vielmehr ist eine ausführliche Bestandsaufnahme der individuellen Symptome auf der intellektuellen, emotionalen und Körperebene sowie biographischer und aktueller familiärer und beruflicher Situation in einer homöopathischen Erstanamnese (Dauer 1-2 Stunden) erforderlich. Dazu gehören immer eine gründliche körperliche Untersuchung, sowie ein Laborcheck. Teilweise ist ergänzende fachärztliche Diagnostik notwendig. Aus all diesen Informationen wird von einem in klassischer Homöopathie ausgebildeten Arzt ein passendes homöopathisches Arzneimittel gewählt, das auf alle Symptombereiche einwirkt.

Diese als „klassische Homöopathie“ bezeichnete Therapie kann die mannigfaltigen Symptome systematisch bessern. Der Heilungsverlauf beginnt in der Regel im kognitiv-intellektuellen Bereich, was sich in einer verbesserten (Selbst)-Wahrnehmung und besseren Gedächtnisleistungen bemerkbar macht.

Als nächstes bessert sich das emotionale Befinden, Niedergeschlagenheit, Gereiztheit, Impulsivität, Nicht-Freuen oder Nicht Fühlen Können wandeln sich in Ausgeglichenheit, innere Ruhe und Gelassenheit.

Der Körper heilt nach der „Heringschen Regel“: von innen nach außen und von oben nach unten. Symptome verringern sich zunächst im  Körperinneren, Hauterscheinungen „außen“ verschwinden zuletzt. Zusätzlich heilt der Körper beginnend mit Kopfsymptomen, über die Heilung von Brust-Bauch, Blase, Unterleib zu den Beinen und Füßen.

Insektenstiche homöopathisch behandeln

Folgen von Insektenstichen kann man sehr oft selbst behandeln; nur in den selteneren Fällen, wo es zu einer Entzündung oder gar allergischen Symptomen mit starker Schwellungen, Kreislaufbeschwerden und Luftnot kommt, ist unbedingt eine rasche ärztliche Behandlung nötig.

Auch bei den Insektenstichen, die zuerst harmlos und fast unbemerkt verliefen, wo aber nach ein bis zwei Tagen eine lokale Rötung, Überwärmung und Schmerzen bei Bewegung und Belastung entstehen, muß ein Arzt aufgesucht werden.  Rot-lila-bläuliche verfärbte Streifen bedeuten in der Regel keine Blutvergiftung, wie oft von Laien befürchtet wird, sondern deuten eher auf eine Lymphadenitis ( Lymphbahnentzündung ) hin, die sich aus einem Erysipel, der Wundrose entwickeln kann. Diese bakteriellen Infektionen erfordern die fachkundige ärztliche Behandlung.

Ebenso sollte nach jedem Zeckenstich, der sich um die Einstichstelle herum rötet oder entzündet, ein Arzt konsultiert werden. Dies gilt auch, wenn nach einem Zeckenbiß Kopfschmerzen, grippeartige  oder Erkältungsbeschwerden auftreten. Zecken, die FSME und Borreliose übertragen, gibt es in Süddeutschland häufiger als im Norden. Bei entsprechendem Verdacht sollte  eine eingehende schulmedizinische Diagnostik erfolgen. An erster Stelle steht dann die schulmedizinische Behandlung mit den entsprechenden Antibiotika. Homöopathische Mittel können dann von erfahrenen, homöopathisch arbeitenden Ärzten adjuvant eingesetzt werden, um die Heilung zu beschleunigen.

Die Serie beginnt mit dem Mittel APIS. In den nächsten Tagen folgen die Mittelbeschreibungen von LEDUM und Silicea.

Tip:

Bei leichten Entzündungszeichen helfen oft Ruhe und Schonung, Vermeiden von  Kaffee, Alkohol und Zigaretten und ausreichender Schlaf. Dadurch “repariert” der Körper selbst die lädierte Stelle, die Immunabwehr kann ihre Arbeit optimal erledigen und die eingedrungenen Krankheitserreger (Schmutz, Bakterien, Viren) unschädlich machen.

Unterstützend ist ein Verband mit Rivanol-Lösung. Diese Lösung wirkt sehr gut entzündungshemmend, hinterläßt aber auf der Wäsche stark färbende gelbe Flecken.