Tag Archives: Angst

Homöopathische Behandlung bei Panikattacken

Panikattacken sind spontan auftretende Angstzustände, meist ohne erkennbaren äußeren Anlaß. Sie sind  Alarmreaktionen des Körpers, der normalerweise auf lebensbedrohliche Situationen mit fight, flight , freeze, das heißt Kampf, Flucht oder Erstarren (Totstellreflex) reagiert.

Während sich die körperlichen Symptome vorwiegend in Herzrasen, Schwitzen, Schweißausbrüchen, Zittern, Hyperventilation (zu schneller Atmung) äußern, zeigen sich die Ängste beispielsweise in der Furcht, verrückt zu werden, vor einem Herzinfarkt, vor einem Ohnmachtsanfall, an einer unheilbaren Krankheit zu leiden, plötzlich  sterben zu müssen.

Daneben können Depersonalisationsgefühle auftreten, etwa, außerhalb des Körpers zu sein, neben sich zu stehen, nicht mehr er/sie selbst zu sein.

Ebenso können sich Derealisationsgefühle entwickeln: die Umgebung erscheint verändert, ist fremd, oder man fühlt sich wie durch eine Glaswand von der Umgebung abgetrennt.

 

Panikattacken erfordern immer eine gründliche ärztliche Untersuchung, um internistische und psychatrische Krankheitsursachen auszuschließen oder zu diagnostizieren.

Die folgenden homöopathischen Medikamente sind deshalb ausschließlich zu Verdeutlichung der Behandlungsmöglichkeiten beschrieben, sie sind keinesfalls zur Selbstbehandlung geeignet!

 

Aconitum:

Die Panik geht mit Herzklopfen einher, dem Gefühl, das Herz würde sofort aufhören zu schlagen und der Tod stehe unmittelbar bevor. Dies verursacht eine große Unruhe, extreme Schreckhaftigkeit und qualvolle Angst mit Todesfurcht.

 

Die Panikattacken werden oft durch Schreck, Schock oder das Erleben eines Unfalls ausgelöst.

Die Todesangst kann während der Wehen auftreten. Die Ursache kann auch ein Verletzungs- oder Geburtsschock, ein Strom- oder Blitzschlag sein.

 

Stramonium:

Die Panik geht mit einem Gefühl der Einsamkeit, des Verlassenseins einher, das zum Anklammern führt. Durch  früher erlebte Verletzung, Gewalt und Dunkelheit entsteht ein starker Erregungszustand, der in unkontrollierbarer Wut und Gewaltbereitschaft gipfeln kann.

Die Ängste können durch das Geräusch fließenden Wassers ebenso ausgelöst werden wie durch eine Fahrt durch einen Tunnel.

Ein Gefühl von Dualität führt einerseits zum Bedürfnis zu Beten, andererseits kann ebenso der Impuls zu heftigen, wilden Reden, Fluchen und Toben entstehen. Die Aggressionsbereitschaft ist mit quälenden Gewissensbissen und Schuldgefühlen verbunden.

 

Lac caninum:

Die Panik beginnt oft morgens mit dem Gefühl des Schreckens und Ekels vor sich selber, vor dem eigenen Körper. Dabei herrscht der Gedanke vor, verrückt zu werden, wenn man nicht aus dem eigenen Körper herauskommt. Zusätzlich bestehen anhaltende Ängste, beispielsweise vor Spinnen, schwerer Krankheit, vor dem Alleinsein und dem Aufenthalt im Freien.

 

Die Angst, ohnmächtig zu werden zu werden ist oft mit dem Gefühl verbunden, die täglichen Pflichten nicht zu schaffen.

Traurigkeit, Depression und Niedergeschlagenheit können sich mit Zuständen von Reizbarkeit und Wutanfällen abwechseln, die bei unbedeutenden Störungen hervorbrechen. Dabei besteht Abscheu vor sich selbst und Zweifel am eigenen Erfolg.

Die Auslöser beginnen schon in der Säuglingszeit, etwa durch Aufenthalt im Brutkasten, Trennung von der Mutter, gestörter Mutter-Kind-Beziehung; auch bei Adoptionskindern.

Ebenso führen eine gestörte Sexualität, Schwäche, Gewalt und Alkoholmißbrauch der Eltern zu den Angstattacken.

 

Zur Behandlung von Angst- und Panikzuständen gibt es neben den aufgeführten Arzneimitteln noch eine Vielzahl von homöopathischen Medikamenten, die jeweils individuell ausgewählt werden müssen. 

 

 

 

Klassische Homöopathie und Psycho-Traumatherapie

Traumafolgen können heutzutage sowohl mit individuell passenden homöopathischen Medikamenten als auch mit einer Psychotraumatherapie erfolgreich behandelt werden.

Bei der Psychotraumatherapie werden verschiedene Behandlungsstrategien eingesetzt, beispielsweise  Gesprächstherapieformen , Körpertherapien, Imaginationsverfahren, das heißt die Anregung und Vorstellung heilsamer Bilder und Vorstellungen, sowie EMDR, wo mit Hilfe von geführten Augenbewegungen die belastenden Erlebnisse, die immer wieder  (als sei es Gegenwart), aktuell in sogenannten Flash backs erscheinen, ihren Platz in der biographischen Vergangenheit finden.

Während die Homöopathie in Deutschlandvon dem  Arzt Samuel Hahnemann entwickelt wurde, stammt die Psycho-Traumaherapie hauptsächlich aus den USA, wo sie zur Behandlung von heimkehrenden Soldaten nach dem Vietnam-Krieg weite Verbreitung fand.

Die klassische Homöopathie geht  als ganzheitlicheTherapie individuell auf die Beschwerden des Patienten ein und erhebt in einer homöopathischen Erstanmanese von ein bis zwei Stunden Dauer die verschiedenen Symptome aus den Bereichen Geist/Intellekt/Gedächtnis/Konzentration, den emotionalen Status sowie körperliche Besonderheiten. Gleichzeitig werden biographische Daten, die aktuelle berufliche und private Situation und Sport, Hobbys und andere Aktivitäten und Interssen zur Arzneimittelfindung ausgewertet.
Beide Methoden, klassische Homöopathie und Psychotraumatherapie, stärken die vorhandenen Selbstheilungskräfte des Patienten.
Doch was ist eigentlich ein “Trauma”? Unter Traumata versteht man körperliche oder psychische Verletzungen, die mit subjektiver oder objektiver Lebensgefahr einhergehen und längerfristige folgen hinterlassen.
Dies können Naturkatastrophen, Kriege oder Verkehrsunfälle und alle Arten von Gewalterlebnissen sein, die der einzelne selbst erlebt oder mit angesehen (sogenannte sekundäre Traumatisierung) hat.
Ebenso können im Mutterleib erlebte Komplikationen, wie vorzeitige Wehentätigkeiten, drohende Frühgeburt und eine schwere Geburt traumatische Folgeerkrankungen auslösen, an deren Auslöser sich der Patient selbst dann später allerdings nicht erinnern kann.
Auch der frühe Tod eines Elternteils in der Kindheit, Wasserunfälle mit Beinahe-Ertrinken, das Miterleben familiärer Gewalt, alle schweren medizinischen Eingriffe, die mit Schmerzen einhergehen, die plötzliche Mitteilung einer lebensgefährlichen Erkrankung sowie die lebensgefährliche Krankheit selbst kommen als Traumaauslöser in Betracht.
Traumata können eine Vielzahl körperlicher und/oder psychischer Beschwerden auslösen, die von Migräne, chronischen Allergien, Autoimmunerkrankungen, Herz-Kreislauferkrankungen, Bluthochdruck, Diabetes, bis hin zu Streßsymptomen, Schlaflosigkeit, Erschöpfungszuständen, Angstzuständen, Aggressivität, Unaufmerksamkeit und Depressionen reichen.