7. März – Die Geschichte vom Frosch und der Schildkröte

Die Wasserschildkröte Keha und der Frosch Gnaske kannten sich schon lange, sie waren alte Freunde. Eines Tages trafen sie sich wie üblich am Vormittag, setzten sich auf einen warmen Stein am Ufer des Sees, tauschten Neuigkeiten aus und schwatzten. Doch plötzlich zogen Wolken auf, der Himmel verdunkelte sich, ein Gewitter zog heran. Die Schildkröte blickte ängstlich zum Himmel, während schon die ersten Regentropfen auf die Erde platschten. „Ich möchte nicht naß werden, ich erkälte mich so leicht und bekomme Halsweh und Schnupfen.“

„Ja, du hast ganz recht“ antwortete ihr der Frosch zustimmend. „ Es ist  nicht gut, wenn man naß wird. Komm, wir machen uns schnell davon!“

Und mit einem Platsch sprangen beide ins Wasser.

 

 

6. März Arm oder Reich?

Wie fühltest Du Dich, wenn Dir jemand diese Frage stellen würde? Warum fühlst du dich  dann so? Was ist für Dich Reichtum, was verstehst Du unter Armut?

Wenn Du kein Geld, keinen Besitz hast, kannst du dann trotzdem oder gerade deswegen reich sein?

Wenn Du eine gutbezahlte Position hast und viel Geld besitzt, kann dich das arm machen oder bist Du dadurch arm?

Was ist für Dich die schlimmste Armut, der größte Reichtum?

 

5. März – Die Geschichte vom langen Bart

Ein Gelehrter, der wegen seines großen Wissens und seines langen, gepflegten weißen Bartes überall bekannt war, schlenderte eines Abends gedankenverloren durch die Gassen von Bagdad. Viele Leute begegnetem ihm und grüßten ihn ehrerbietig. Doch einige übermütige Jungen, die sich am Brunnen versammelt hatten, stellten sich dem Gelehrten in den Weg. Der Mutigste sprach ihn an: „Ehrwürdiger Meister, wir haben eine Wette abgeschlossen, wie Du nachts mit Deinem langen Bart schläfst. Sag uns doch, ob Dein Bart nachts, während Du schläfst, auf der Bettdecke liegt oder darunter?“

Der Gelehrte, aus seinen Gedanken aufgeschreckt, konnte die Frage nicht beantworten, sondern erwiderte den Jungen ganz ernsthaft: „Ich habe mir bisher darüber noch keine Gedanken gemacht, aber ich werde es herausfinden und werde euch morgen abend hier Bescheid geben.“

Doch als der Gelehrte zu Hause im Bett lag, konnte er nicht einschlafen. Er war sich nicht mehr sicher, wo denn nun sein Bart bisher gelegen hatte. War er wie heute unter der Decke, oder lag er sonst doch eher auf ihr?

Unruhig wälzte der Gelehrte sich hin und her, um schließlich den Bart auf die Decke zu legen. Doch auch das brachte ihm nicht die ersehnte Ruhe und noch weniger den erquickenden Schlaf. So wechselte er ständig die Position seines Bartes, legte ihn einmal auf, dann wieder unter die Decke, ohne sicher zu sein, welches die richtige Lage gewesen war. So verbrachte er schlaflos die ganze Nacht.

Am nächsten Abend ging er dennoch zu den Jungen am Brunnen und sprach zu ihnen: „Ihr lieben Jungen, bisher hat mich die Frage nach der nächtlichen Lage meines Bartes nicht beschäftigt und ich schlief tief und fest und erwachte morgens ausgeruht und erquickt. Doch seit ihr mir die Frage nach der Lage meines Bartes gestellt habt, die ich nicht beantworten kann, finde ich keinen Schlaf, und mein Bart fühlt sich an, als gehöre er nicht zu mir, ja als führe er sogar ein Eigenleben. Ich weiß nicht, ob ich meinen Bart, den ich immer für ein Zeichen meiner Weisheit und als Zierde meines Alters angesehen habe, nicht lieber abnehmen soll oder ob ich je wieder mit ihm vertraut sein werde.“

03. März Harmonie

Beim Wein spricht man vom Gleichgewicht oder der Balance, wenn sich die einzelnen Geschmackskomponenten sauer, süß, bitter  und der Alkoholanteil harmonisch ergänzen oder ausgleichen, so daß sich die positiven Geschmacksqualitäten der Rebsorte zu einem positiven Gesamtbild zusammenfügen.

Bist Du vielleicht zur Zeit „sauer“, hast Du vielleicht unausgegorene Ideen und Pläne?

Wo bist Du eher im Einklang mit Dir?

Was fehlt Dir noch zu Deinem positiven Gesamtbild, was ist bereits harmonisch? Welche Deiner Eigenschaften und Fähigkeiten möchtest Du in eine harmonische Balance bringen?

Welche neue „Melodie“ würde dann erscheinen?

Wann hast Du früher ein Gefühl von Harmonie empfunden?

2. März – ZigarettenPAUSE

Du willst mit dem Rauchen aufhören, doch Du brauchst unbedingt während Deines langen Arbeitstages die Zigarettenpausen, mußt den Rauch tief inhalieren?

Versuch es heute vielleicht einmal mit Pausen, in denen Du ohne Zigarette an die frische Luft gehst, statt dessen die frische Frühlingsluft einatmest und einen Kaugummi oder ein paar Nüsse kaust, oder Dir ein Stück Obst schmecken läßt. Egal, wie Du es machst, vergiß die Zigaretten und achte auf Deine Pause!

 

1. März – Vorfrühling

 

Noch ist der Nebel in manchen Gegenden nicht verschwunden, doch in vielen Gebieten ist schon strahlender Sonnenschein. Die Temperaturen sollen heute deutlich steigen, es soll erstmals in diesem Jahr angenehm warm werden. Das Storchenpaar, das jedes Jahr zum Teich im Naturschutzgebiet kommt, watet wieder auf Futtersuche durch die Wiesen. Auch der Holunderbusch zeigt die ersten grünen Blättchen, und der Schnittlauch im Blumenkasten sprießt kräftig. Die Luft riecht noch ein bißchen nach Winter, doch auch nach feuchter Erde, und – Vorfrühling. Die Vögel zwitschern lautstark und ihre Melodien klingen fröhlich.

Erfreue Dich an diesem sonnigen Tag, suche Dir etwas aus, was Dich in gute Stimmung versetzt, geh´ raus in die Natur und genieße die Sonne!

28. Februar – Vom „ABER“ zum „UND“

Du würdest gerne wieder einmal ein richtig spannendes Buch lesen, oder so richtig entspannen, oder dich in ein neues Gebiet einarbeiten, oder Dir und Deinen Freunden ein leckeres Essen kochen, aber……

Hier folgen meist tausend „Abers“, warum das alles nicht klappen könnte.

Probier doch einfach mal, Deine Sätze statt mit dem Wort „aber“ mit der Satzverbindung „und“ fortzuführen.

„Aber“ schließt aus, fegt das zuerst genannte Argument, die erste Aussage gleichsam zur Seite, eliminiert diese Option. „Und“ dagegen verbindet, läßt beide Möglichkeiten bestehen. Du kannst dadurch besser abwägen, wieviel Zeit Du für jede Deiner Ideen verwenden willst.

 

27. Februar – Carpe diem!

Nutze den Tag für Dich, für Deine Interessen, Deine Projekte, Deine Arbeit, Deine Freunde, Deine Familie, Deine Hobbys, Dein Ausruhen, Deine Träume, Deine Kreativität, Dein soziales oder politisches Engagement, Deine Freude, Deine Trauer, Dein Wohlfühlen.

Egal, was Du tust oder nicht tust – doch nutze diesen Tag so, wie er richtig und gut für Dich ist!

26. Februar Statt Verzagen – Die Kraft zum Tragen

 

Anfangs wollt´ ich fast verzagen,

Und ich glaubt, ich trüg´ es nie;

Und ich hab´ es doch getragen –

Aber fragt mich nur nicht: wie?

H. Heine

 

Die Erfahrungen von Schmerzen und Leid gehören zu unserem menschlichen Leben dazu. Schmerzen lehren uns, uns besser zu schützen. Wohl jedes Kind verbrennt sich irgendwann seine Finger an einer Kerze, an einer heißen Herdplatte oder einem anderen heißen Gegenstand. Daraus lernt das Kind, gefährliche Dinge zu meiden, um damit seine Haut vor Verbrennungen zu schützen. Und in uns allen ist die Kraft vorhanden, Schmerzen und anderes Leid zu überstehen, auch wenn es anfangs unvorstellbar erscheint, wie Heinrich Heine es in seinem Gedicht formuliert hat.